Am 15. September 1919 geboren in Vaitele auf der Südsee-Insel Samoa – hierher, in die ehemals deutsche Kolonie, waren die Eltern vor dem ersten Weltkrieg ausgewandert.
Nach dem Ende des ersten Weltkrieges wurde Samoa Britisch – Rückkehr der Familie in das heimatliche Glauchau; hier wuchs Gerhard Klampäckel auf – Schulzeit und Gesellenprüfung als Reklamemaler – Zeichenunterricht bei Studienrat Weingärtner in Zwickau.
Jahre der Wanderschaft – Arbeit in Leipzig und Hamburg, Briefträger im Wiener Judenviertel; Aktzeichnen an der Abendschule der Wiener Kunstakademie.
1940 Soldat und später amerikanische Kriegsgefangenschaft in Italien.
1947 Rückkehr nach Glauchau – verschiedene Arbeitsstellen als Reklamemaler und Porträtzeichner – 1948 erste Ausstellungsteilnahme (Mittelsächsische Ausstellung Mittweida).
1949 bis 1953 Studium an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste – Teilnahme am ersten Lehrgang bei Lea Grundig, später Schüler bei Max Schwimmer – Abschluß mit Diplom (Holzschnittzyklus über Ethel und Julius Rosenberg).
1953 für kurze Zeit Kulturreferent im Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt – seit 1955 freischaffend in Karl-Marx-Stadt, jetzt Chemnitz – zahlreiche Aufträge u.a. für Wandbilder, plastische Gestaltungen in Betrieben, für Kunst im öffentlichen Raum; Beteiligung an vielen Grafik-Mappen; außerdem entstehen Gedichte u.a. Texte.
Seit den 1980er Jahren Professor an der Academia Polonia Artium München – gemeinsam mit seinem langjährigen polnischen Malerfreund Leon Jonczyk und dessen Frau Jola verschiedene Reisen und Aufenthalte an der Ostsee, in Polen, Tschechien, Westdeutschland; nach dem Fall der Mauer mehrmals in der Karibik, auf den Kanarischen Inseln, in Griechenland – es entsteht in all den Jahrzehnten ein umfangreiches und vielfältiges Werk eines unermüdlich sich auch in neuen Formen, Materialien, Techniken zu beweisen suchenden Künstlers – so nach 1990 eine Reihe von Entwürfen zum Beispiel für Brunnengestaltungen, die im öffentlichen Raum der Stadt Chemnitz einen Platz finden soll(t)en und noch Mitte der 90er beginnt der Künstler mit der Umsetzung von Entwürfen für großformatige Bilder, für die er das Format von 2,50 x 2 Metern bewältigt; außerdem beteiligt sich Gerhard Klampäckel regelmäßig auch nach 1990 an Ausschreibungen und Wettbewerben im Sommer 1997 Entschluß zur langersehnten Reise nach Samoa – nach der Rückkehr entstehen sieben großformatige Malereien, in denen typische Südseemotive verarbeitet werden letzte Reise im Herbst 1997 – endlich! – in die Kunststadt Paris; London, New York und der lange aufgeschobene Besuch bei seinem 1939 nach Canada ausgewanderten Jugendfreund Max, mit dem Gerhard Klampäckel auch in Wien zusammen war, standen im Terminkalender des Künstlers für das Jahr 1998.
Am 7. März 1998 ist Gerhard Klampäckel in Chemnitz gestorben – außerordentlich viele Freunde und Kollegen gaben dem Künstler das letzte Geleit, würdigten ihn „als einen der Besten der Stadt, als einen wunderbaren Menschen und Kollegen” (Clauss Dietel).
Gerhard Klampäckel hat seine letzte Ruhestätte auf dem kleinen, einem schönen Park gleichenden Friedhof St. Andreas in Chemnitz-Gablenz gefunden – nur wenige Minuten von seiner Wohnung und seinem (zweiten) Atelier.
Ein Teil des künstlerischen Werkes von Gerhard Klampäckel befindet sich in Privathand – in aller Welt, ganz im Sinne des kosmopolitisch denkenden Künstlers sowie im Besitz seiner Familie, seiner Frau Maria sowie seiner drei Kinder Heidrun, Rita und Gerda. Eine umfangreiche Sammlung bedeutender Arbeiten von Gerhard Klampäckel – so u.a. auch die großformatige Malerei, die 1994 im Dresdner Schloß in der Ausstellung “Kunst aus Sachsen” zu sehen war – besitzt die dem Künstler freundschaftlich verbundene Familie Peter Wilhelm Patt, Chemnitz.
Ausgewählte Werke der Malerei, Grafik und Plastik von Gerhard Klampäckel sind Bestandteil von musealen Sammlungen – so der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz/Museum für moderne Kunst, der Kunstsammlungen Chemnitz, des Sächsischen Industriemuseums, Sitz Chemnitz, der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst im Schloß Schlettau und nicht zuletzt des Kunstfonds des Freistaates Sachsen.
Zu sehen sind Arbeiten von Gerhard Klampäckel zum Teil noch im öffentlichen Raum der Stadt Chemnitz (zum Beispiel die „Windrose” im Rosenhof) oder sie gehören als vom Künstler verfügte Schenkungen zum schmückenden Besitz öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen wie im Klinikum Bethanien Chemnitz, in der Firma Börner im Gewerbepark Werner-Seelenbinder-Straße sowie in der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (Haus Straße der Nationen 25).