Die 1985 entstanden Malerei „Punkmädchen“ von Gerhard Klampäckel ist in der neuen Ausstellung „Bilder einer Großstadt“ der Neuen Sächsischen Galerie zu sehen. Gezeigt wird Malerei, Grafik und Fotografie aus der eigenen Sammlung der Galerie ab August bis Ende Oktober 2011. “Bilder einer Großstadt – „Punkmädchen“ in der Neuen Sächsischen Galerie” weiterlesen
Aktion an der “Windrose”: AKWs in allen Himmelsrichtungen
Mit der Aktion „AKWs in allen Himmelsrichtungen“ fand am 18. April eine weitere Anti-Atom-Mahnwache in Chemnitz statt – Treffpunkt war diesmal an der “Windrose” von Gerhard Klampäckel im Chemnitzer Rosenhof: Auf dem Bodenmosaik wurde gezeigt, wie nahe deutsche und tschechische Atomkraftwerke bei Chemnitz liegen. Termin der nächsten Mahnwache ist nach Information der Chemnitzer Grünen am 20. Juni. Foto: Volkmar Zschocke
80 Jahre Schloßbergmuseum. Bilder von Kloster und Schloss seit 1750
Das Schloßbergmuseum Chemnitz feiert sein 80-jähriges Bestehen in den neuen, für Wechselausstellungen sorgfältig restaurierten Ausstellungsräumen und mit der hier ersten Ausstellung “Bilder von Kloster und Schloß seit 1750”. “80 Jahre Schloßbergmuseum. Bilder von Kloster und Schloss seit 1750” weiterlesen
Der wundersame Vogel
Der wundersame Vogel
Mit grünlichem Maul,
Daraus Haarbüschel geil.
Mit schräg gelagertem Leib
Fliegt er hoch hinauf
Fliegt er hoch hinaus
Und fliegt so umher
Und sucht so sein Weib.
Die Brust eingelagert
In schilfriger Galle. So.
Hoch umweht von den Lüften
Sein schläfriges Haupt
In der Nähe von Gütersloh.
Geballte Beinkraft
Zerflattert im Flug so,
Während Schwanzfedern
wie edel –
Stutzer – Zug um Zug so.
Ich esse so gern
Ich esse so gern.
Mal tief und mal hoch
Ertönt so sein song.
Wenn er fliegt
Und so fliegt
Und fliegt so davon. (undatiert)
Träge schwingt dein Leib
Träge schwingt dein Leib
von rundem Feuer
quer zum Bogen
meines Blicks
und löst dort Schleier
aus des Gorizontes Weite.
Was geschieht, wenn
Sich die Diele hebt
Und windet Bänder
Zum Vergnügen
Und bläht des Beines Dicke
Auf zum farbigen Gebilde
Und formt des Lichtes Menge
Unter Tränen fort
Zum Blütenstrauß?
Was geschieht, wenn
Sich die Spur der Schritte
Wiederfindet unter Farnenlaub? (undatiert)
Nun, wenngleich
Nun, wenngleich
alles auch erregt war
Traf mich das
Vergehen der anderen
Kaum.
Zur Seite trat ich
Voll Überschwang
Und fast nicht
konnt ichs erwarten.
Gern hätt ich gegeben
dies und jenes zurück –
Mir folgte die Scham
Auf den Fuß –
Nun ist es Morgen
Und nichts verfügt
über mich.
Geh einen Schritt
Zur Seite
Du wirst es sehen können. (1970)
So mags denn sein.
So mags denn sein.
Und einen Tritt von mir
noch obendrein, dem
Was nicht in Keuschheit
sich will lieben.
Was nicht sagen kann:
Seis fahl, so nährt es doch.
Was nicht der Schwankung
Und dem puren Zweifel
einen tiefen Sinn verleiht.
Solls denn im Unbehagen
(und im Jammer)
dahinvergehn, uneingereiht. (1970)
Erkenntnis
Erkenntnis
Ein Wesen gehüllt
In weissen Damast
Der Raum
Vollgeschrien bis zur Decke
Rot gegen Rosa
Rosa gegen Rot
Einne Form
Nie gekannt
So lebt sie ins Licht
Sonnenuntergang oder Morgenröte
Gleich – ein Neues
Blaue Blumen
Ein Grau
Es zittert das All
Und brechen Schwingen
Nie, nie kommt Erfüllung
Und Grabgesang
Umweht die blauen Blumen.
Rot und Violett
Und Blau dabei
Rosa und Weiss bestimmen
Das Reine
Ein Vogel
Ebenso
Schwingt sanft
Zu saftigen Wiesen
Kein Klageschrei
Nur Lieder
Bestimmen den Herzschlag
Des Himmels
Eine Zweiheit
Gespalten durch Licht
Zerschnitten von Sternen
Verbunden im Nichts
Getragen durch Glauben
Und wieder verloren
Wenn die Farben des Tages
Fallen als Tau
Auf Herzen und Hirne
Geliebtes trägt
Ein armloser Greis. (1956)
Bitternis – Sieh mal her
Bitternis – Sieh mal her
So verläufts
Was Du nach Stunden zählst
Zwischen den Aufgängen der Sonne,
Eine Quadratur aus Erscheinungen und Beweinungen.
Nimm drei, was Dir erscheint,
Mal acht, was Du beweinst,
Zähl vier, wo sich Vergangenes verzehrt.
So seien sie,
Wo Du stehst. Gefunden,
Jene unerbittlich süßen Stunden.
Denen, wenn sie heute weilen,
Sag ich:
weitereilen!
Liegt es da auf dem Tisch
und sagt:
beweg mich!
Nach Gesetzes Gang
zerspringts. (Anfang 1970)
Eine schräge Erotik,
Eine schräge Erotik,
sagte mein Freund,
wäre die beste Möglichkeit,
zu überleben.
Eine Gewalttat folget
der anderen.
Es sei aber auch
geographisch bedingt,
das bewiesen doch
die farbigen Bänder.
Und Löcher werden
eigens gegraben,
nicht gering in Tiefe und Schnitt.
Was eine Frauenbrust
im Leben des Mannes wohl sei,
so fragte uns Wallner
und lachte dabei.
Wie: tiefer noch schlagen
die Harken.
Dann: eine Gewalttat
folget der andern.
Aber es geht
um Höheres dabei. (undatiert)